Zuerst wird der Wärmeverlust der einzelnen Räume ermittelt, da dieser Wert angibt, wie viel Wärme ein Raum benötigt, um eine gewünschte Raumtemperatur zu halten. Dies erfolgt i. d. R. über die Heizlastberechnung (DIN EN 12831).
Der Wärmeverlust (Heizlast) der einzelnen Räume wird dann auf die in den Räumen enthaltenen Heizkörper aufgeteilt, sodass die notwendige Leistung Q je Heizkörper ermittelt werden kann. In Bestandsgebäuden wird zusätzlich die Heizkörperleistung der vorhandenen Heizkörper berechnet, um sicherzustellen, dass kein Heizkörper zu klein ausgelegt ist.
Auf Grundlage der nun bekannten Heizkörperleistung kann der Volumenstrom V für jeden Heizkörper ermittelt werden. Um den Volumenstrom zu berechnen, benötigt man zusätzlich die angestrebte Spreizung zwischen Vor- und Rücklauf. Mit einem hydraulischen Abgleich wird eine hohe Spreizung angestrebt, da über eine große Spreizung mehr Wärme über die Heizkörper an den Raum abgegeben werden kann. Die angestrebte Temperaturspreizung für einen hydraulischen Abgleich sollte bei mindestens 20° Celsius liegen. Zur Volumenstromberechnung wird folgende Formel verwendet:

Im Anschluss der Berechnung liegen die notwendigen Volumenströme für alle Heizkörper vor.
Um sicherzustellen, dass alle Heizkörper auch die notwendigen Wassermassen bekommen, werden voreinstellbare Heizkörperventile installiert, womit der maximale Volumenstrom für jeden Heizkörper eingestellt werden kann.
Da die Voreinstellungen am Heizkörperventil einem Widerstand im Wasserfluss entsprechen und sich das Wasser einen alternativen Weg suchen muss, um zurück zur Wärmequelle zu gelangen, wird dadurch das Fließverhalten optimiert.
Je nach Ventiltyp kann man den Volumenstrom entweder direkt am Ventil voreinstellen oder Voreinstellwerte über Auslegungsdiagramme der Ventilhersteller ermitteln. In größeren Gebäuden werden zusätzlich zu voreinstellbaren Heizkörperventilen Strangregulierarmaturen eingesetzt, welche einen zusätzlichen Widerstand in den einzelnen Heizungssträngen bieten und somit das Fließverhalten weiter verbessern.
Im letzten Schritt werden die Leistungsdaten der Heizungspumpen ermittelt. Dazu berechnet man die Pumpenförderhöhe sowie den notwendigen Gesamtvolumenstrom im Heizungsnetz. Dadurch wird sichergestellt, dass das Heizungswasser mit optimalem Druck und reduzierter Geschwindigkeit zu den Heizkörpern transportiert werden kann.